Kontakt
News

Februar 2017 – Ein Reizfibrom erkennen und behandeln

Nicht nur fest im Mund verankerte Zahnkronen sollten an die individuelle Situation im Mund angepasst werden, auch herausnehmbare Prothesen oder Brücken müssen passgenau hergestellt und eingebracht werden. Viele denken hier in erster Linie an den festen Sitz der neuen Zähne im Kiefer, was durchaus berechtigt ist. Jedoch sollten auch die Ränder der Prothesen und Brücken perfekt passen. Denn wenn Teile dieser Ränder über die Schleimhäute scheuern, werden diese gereizt. Auf Dauer kann sich hieraus ein Reizfibrom entwickeln, was generell kein akutes gesundheitliches Risiko darstellt, sich jedoch durchaus unangenehm anfühlt und bei entsprechender Größe als „Fremdkörper“ wahrgenommen wird.

Symptome, die für ein Reizfibrom sprechen

Die Beschwerden des Patienten erstrecken sich meist primär auf die schlecht sitzende Prothese, denn Reizfibrome werden in der Regel zunächst nicht wahrgenommen. Ab einer bestimmten Größe spüren Betroffene die gutartige Wucherung schließlich und sehen sie dann meist als störend an. Die meisten Reizfibrome haben eine eher derbe Konsistenz und sind oft gestielt. Neben schlecht sitzendem Zahnersatz kann auch mangelnde Mundhygiene ein Reizfibrom auslösen. Dieses entsteht dann aufgrund einer chronischen Entzündung in einer der Zahnfleischtaschen. In diesen Fällen kann es aufgrund der Entzündung durchaus zu Schmerzen und vermehrtem Zahnfleischbluten kommen.

Sanfte und schnelle Entfernung des Fibroms

Gewebeartige Veränderungen im Mund sind mit dem bloßen Auge meist gut erkennbar, sodass in der Regel keine Röntgenbilder angefertigt werden müssen. Um das Fibrom zu entfernen, wird eine lokale Betäubung gegeben und die Wucherung herausgeschnitten. Je nachdem, ob eine Entzündung der Zahnfleischtaschen oder schlecht sitzender Zahnersatz der Auslöser sind, muss eine weiterführende Behandlung der Entzündung oder eine Anpassung des Zahnersatzes durchgeführt werden. Um sicherzustellen, dass es sich bei der Gewebeveränderung tatsächlich um ein Reizfibrom handelt, wird eine histologische Untersuchung des Gewebes im Labor durchgeführt. So können Tumorerkrankungen ausgeschlossen oder bei positivem Befund entsprechend behandelt werden.

Mögliche Nebenwirkungen

Die Entfernung des Reizfibroms läuft in der Regel ohne weitere Komplikationen ab. Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten sollten Sie im Gespräch jedoch unbedingt erwähnen, damit Ihr Arzt die Behandlung entsprechen anpassen kann und es nicht zu unverhältnismäßigen Blutungen kommt. Die kleine Wunde ist in der Regel nach maximal einer Woche verheilt. Mitunter kann es zwar zu Rezidiven kommen, was sich jedoch oftmals durch die Entfernung des Störfaktors verhindern lässt.

Vorbeugung und Pflege sind das A und O

Um einem Reizfibrom vorzubeugen, sollten Sie auf sehr gute Qualität des Zahnersatzes achten. Eine Analyse des Kauapparates und der Art, wie die obere und untere Zahnreihe aufeinandertreffen, kann das Risiko eines schlecht sitzenden Zahnersatzes minimieren. Bei lockeren, drückenden und schmerzenden Zahnprothesen sollten Sie Ihren Zahnarzt sofort aufsuchen, denn hier ist nicht nur die gereizte Schleimhaut ein Problem, sondern auch Kopf- und Nackenschmerzen können aufgrund von Fehlbelastungen beim Kauen entstehen. Oftmals lehnen Patienten das Tragen ihrer Prothese dann ganz ab und stellen ihre Ernährung auf weiche, kohlenhydratlastige Kost um, da diese sich leichter kauen lässt. Dies schwächt den Organismus, er wird anfälliger für Krankheiten und der Teufelskreis beginnt.

Neben der richtigen Anpassung oder frühzeitigen Nachbearbeitung des Zahnersatzes ist die richtige Mundhygiene ein essenzieller Bestandteil, um die Zähne, das Zahnfleisch und die Schleimhäute vor Erkrankungen jeglicher Art zu schützen. Bereits Kleinkinder sollten regelmäßig die ersten Zähne putzen. So wird Zahnhygiene von Grund auf erlernt und der Besuch beim Zahnarzt muss nicht gefürchtet werden.