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Januar 2017 – Parodontalchirurgie: Effektive Hilfe bei schwerer Parodontitis

Geschwollenes, rot verfärbtes Zahnfleisch, das blutet, plagt rund 80 Prozent der Deutschen. Manche merken nicht einmal, dass sie unter Parodontitis, auch Parodontose genannt, leiden. Doch die unauffällige, schmerzlose Erkrankung kann schlimme Folgen haben. Die Moderne Parodontalchirurgie kann hier helfen.

Parodontitis gefährdet den gesamten Körper

Beim Zähneputzen erreicht man nur zwei Drittel der Mundhöhle. Zahnzwischenräume und Backenzähne sind nur schwer zugänglich. Hier lagern sich infolgedessen Keime an, deren Stoffwechselprodukte mit der Zeit Zahnfleisch und Zähne angreifen. Als Reaktion auf die Abwehrmaßnahmen des Körpers kommt es zu Entzündungen sowie Zahnfleisch- oder Knochenabbau. Gelangen die Bakterien dann noch in den Blutkreislauf, steigt das Risiko für Diabetes, Schlaganfälle oder Herzinfarkt. Sogar Fehlgeburten können durch eine unbehandelte Parodontitis verursacht werden.

Parodontitis vorbeugen

Damit die Parodontitis gar nicht erst entsteht, raten Zahnärzte zur Verbesserung der Mundhygiene. Wichtig hierfür ist nicht nur regelmäßiges Zähneputzen, sondern auch der Einsatz von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten. Diese helfen, auch schwer zugängliche Regionen zu säubern. Ein nicht zu vernachlässigender Baustein der Parodontitis-Prophylaxe ist die professionelle Zahnreinigung. Wenn dies aber nicht ausreicht, um die Bakterien aufzuhalten, hilft nur noch die richtige Therapie.

Welche Therapie ist die richtige?

Der Zahnarzt klärt dank einer gründlichen Diagnostik, ob konventionelle Maßnahmen noch erfolgversprechend sein können oder bereits eine chirurgische Therapie notwendig ist. Je nachdem wie viele Bakterien sich bereits angesiedelt haben, wie locker die Zähne und wie tief die Zahnfleischtaschen sind, kann es sein, dass die konventionelle Therapie nicht mehr helfen kann. In diesem Fall kommt die Parodontalchirurgie zum Einsatz.

Wie läuft die parodontalchirurgische Behandlung ab?

Die Behandlung muss immer gut geplant und auf die individuelle Mundgesundheit des Patienten abgestimmt werden. In manchen Fällen sind mehrere Sitzungen erforderlich, um den gewünschten Erfolg zu verzeichnen. Eine örtliche Betäubung sorgt dafür, dass die Behandlung schmerzfrei verläuft. Der Oralchirurg reinigt die Zahnfleischtaschen, dabei sorgen mikrochirurgische Operationstechniken dafür, dass die Öffnung des Zahnfleisches schonend erfolgen kann und die Wurzeln lückenlos gereinigt werden. Dank spezieller Labortests können die Keime lokalisiert, bestimmt und somit gezielt mit Antibiotika behandelt werden. Ist jedoch nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch der Kieferknochen von der Parodontitis betroffen, muss das zurückgegangene Gewebe mit Ersatzmaterial wieder aufgebaut werden.

Schönes Zahnfleisch dank plastischer Parodontalchirurgie

Die Parodontitis beeinträchtigt auch die Ästhetik von Zähnen und Zahnfleisch. Lange, freiliegende Zahnhälse und rote Verfärbungen können aber dank der plastischen Parodontalchirurgie beseitigt werden. Der Zahnfleischrückgang lässt einerseits die Zähne länger erscheinen, andererseits sorgt er aber auch für einen unregelmäßigen Zahnfleischverlauf. Verschwinden zudem die kleinen Zahnfleischausbuchtungen in den Zahnzwischenräumen, entstehen sogenannte „schwarze Dreiecke“.

Um diese unschönen Defekte zu beheben, kann der Oralchirurg die Unregelmäßigkeiten mit Gewebe aus einer anderen Region der Mundschleimhaut oder einer nativen Kollagenmatrix bedecken. Die stellt die sogenannte Weiß-Rot-Ästhetik wieder her, die Zähne sind unempfindlicher und das Zahnfleisch kräftiger und widerstandsfähiger.

Dank der parodontalchirurgischen Behandlung können nicht nur die gesundheitlichen Risiken, die mit einer Parodontitis einhergehen, behoben werden, sondern auch die ästhetischen Folgen. Da die Krankheit chronisch verläuft, dürfen Patienten eine gründliche Mundhygiene sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen nicht vernachlässigen.