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Januar 2017 – Zahnextraktion: am besten gleich zum Oralchirurgen

„Der Zahn muss leider raus!“ – das ist kein Satz, den ein Zahnarzt gerne ausspricht. Auch Patienten hören dies ungern, denn der eigene Zahn ist immer noch am meisten wert. Selbstverständlich ist der Zahnerhalt das Ziel eines jeden Zahnarztes und Oralchirurgen. In manchen Fällen ist eine Rettung jedoch nicht mehr möglich, es bleibt nur noch die Zahnextraktion – das bedeutet, dass ein oder mehrere Zähne entfernt werden. Wir, als Oralchirurgen sind dabei die richtige Wahl, denn häufig gestaltet sich eine Zahnextraktion bei Erwachsenen schwieriger als bei Kindern, da der Kieferknochen fester und die Zahnwurzeln länger sind.

Unter welchen Umständen ist eine Rettung des Zahnes nicht mehr möglich?

Manchmal ist ein Zahn so stark beschädigt, dass er gezogen werden muss. Die Hauptursache ist meist eine fortgeschrittene Karies, die den Zahn aushöhlt. Es kann aber noch andere Gründe geben, zum Beispiel:

  • eine nicht rechtzeitig behandelte Parodontitis, die den Zahn im Kiefer stark lockert
  • Unfälle, die zu einem abgebrochenen Zahn führen
  • Fehlstellungen oder Platzmangel im Kiefer
  • schwere Entzündungen bis tief in die Zahnwurzel hinein oder Kieferzysten
  • bei Kindern: Milchzähne, die nicht von alleine ausfallen, besonders wenn die zweiten Zähne schon nachrücken

Wie läuft die Zahnextraktion ab?

In unserer Praxis klären wir im Vorfeld, ob eine Lokalanästhesie ausreicht, oder ob Sie doch lieber eine Dämmerschlaf-Narkose oder Vollnarkose wünschen. Nach Wirken der Narkose wird der Zahn schonend und mit speziellen Instrumenten entfernt. Danach wird die Wunde sorgfältig und wenn nötig, mit einem blutstillenden Vlies, vernäht. Außerdem erhalten Sie ein Schmerzmittel, das auch entzündungshemmend wirkt. Danach sind Sie auch schon wieder entlassen und können sich auf den Heimweg machen, aber bitte, ohne selbst mit dem Auto zu fahren.

Was sollten Sie zuhause beachten?

Direkt nach einer Zahnextraktion sollten Sie nicht arbeiten und sich ausruhen. Zuhause können Sie noch eine halbe Stunde leichten Druck auf das Vlies ausüben, damit kein Speichel und Bakterien in die Wunde eindringen. Dadurch vermeiden Sie auch ein verstärktes Nachbluten. Essen sollten Sie erst wieder, wenn die Betäubung abgeklungen ist und achten Sie darauf, Ihre Wunde beim Kauen zu schonen. Falls Sie Durst haben, trinken Sie lauwarmen Tee oder Wasser, das ist schonender als beispielsweise Getränke mit Kohlensäure. Auf Milchprodukte sollten Sie 1-2 Tage lang verzichten, da die Milchsäurebakterien, die in Milch, Joghurt etc. enthalten sind, den Wundverschluss gefährden können. Sollte wider Erwarten eine Nachblutung auftreten, legen Sie eine gerollte Mullbinde oder ein frisches Stofftaschentuch (kein Papiertaschentuch!) auf die Wunde und beißen Sie sanft zu, bis die Blutung aufhört. Falls erforderlich, können Sie das Wundgebiet auch von außen kühlen und notfalls nehmen Sie nochmals eine Schmerztablette ein.

Was die Zahnpflege betrifft, können Sie diese sorgfältig weiter betreiben. Reinigen Sie den unmittelbaren Wundbereich vorsichtig und berühren Sie die Wunde nicht. Beachten Sie, dass häufiges Spülen und Saugen an der Wunde den Heilungsprozess stören. Sollten in den ersten Tagen ungewöhnliche Schmerzen auftauchen, kommen Sie bitte gleich in unsere Praxis. Am Schluss der Behandlung steht immer ein Kontrolltermin, um nachzusehen, ob alles o.k. ist.

Bedenken Sie, dass entstandene Zahnlücken zeitnah geschlossen werden sollten, damit keine Funktionsstörungen des Kiefers auftreten. Am besten eignet sich hier ein Implantat. Es imitiert die natürliche Zahnwurzel und den Zahn nahezu perfekt und beugt einem Knochenabbau vor.

Haben Sie Fragen zur Zahnextraktion und anschließender Implantatversorgung? Wir sind gerne für Sie da!